Arbeiten in Frankreich

Deutschlands Wirtschaftspartner Nummer eins

Aus einer in Frankreich durchgeführten Studie geht hervor, dass etwa ein Drittel aller Stellenbesetzungen über persönliche Kontakte zustande kommen und mehr als 50 Prozent aller freien Stellen nicht veröffentlicht werden. Wer über keine persönlichen Kontakte verfügt, sollte es auch mit Initiativbewerbungen versuchen.

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt

Deutschland ist und bleibt Frankreichs Wirtschaftspartner Nummer eins. Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Anbieter wird uneingeschränkt hoch eingeschätzt. Häufig jedoch behindern - trotz der geographischen Nähe - fehlende Sprachkenntnisse und mentale Barrieren die Kommunikation mit unserem Nachbarland Frankreich. Dies ist oft der Grund, warum großen Gesellschaften Auslandsniederlassungen gründen.

Gute Chancen haben Bewerber bei den circa 2500 französischen Dependancen deutscher Firmen. Wie für andere Stellen in Frankreich gilt auch für diese, dass nicht nur sehr gute Französischkenntnisse verlangt werden, sondern sich die zukünftigen Mitarbeiter auf dem französischen Markt und in der dort üblichen Branchenkultur bestens auskennen müssen. 

Chancenreich sind deutsche Bewerber für Positionen im mittleren Management oder bei mittelständischen Unternehmen besonders dann, wenn sie Erfahrungen in einem deutschen Unternehmen und auf internationalem Parkett erworben haben. Gesucht werden auch Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Informatik, Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe, sowie aus der Baubranche und Kräfte aus dem Gesundheitsbereich, Bilanzbuchhalter und mehrsprachige Sekretärinnen.

Die Karrierechancen für Frauen sind ungleich höher als in Deutschland. Man findet in Führungspositionen mit 20 Prozent doppelt so viele Frauen wie in Deutschland. Die Berufstätigkeit einer Mutter gilt als normal und Teilzeitarbeitsplätze sind üblich.

Jobsuche

Absolut unüblich sind Stellengesuche in Zeitungen. Deren Stellenanzeigen zu studieren ist für Berufseinsteiger oder Bewerber für Positionen bis zur mittleren Führungsebene hingegen ein aussichtsreicher Weg. Die Tageszeitungen "Le Monde" und "Le Figaro", Wochenzeitungen wie "L'Observateur" und "L'Express" sind in ihren Auslandsausgaben oft um den gewichtigen Anzeigenteil abgespeckt, so dass die Angebote besser via Internet abgerufen werden können.

Begrenzt nutzbar sind die lokalen Dienststellen ("Agence Locale pour l'Emploi") der staatlichen Arbeitsverwaltung ANPE ("Agence Nationale pour l'Emploi"), zumal man sich dort nur einschreiben kann, wenn man bereits einen Wohnsitz in Frankreich hat. Allerdings ist das gesamte Stellenangebot über das Internet abrufbar. Eine ebenfalls sehr guten Internetauftritt hat die private Arbeitsvermittlung für Führungskräfte "Association pour l'Emploi des Cadres", über die auch der wöchentlich erscheinende "Courrier Cadres" mit Artikeln zum Arbeitsmarkt und Stellenanzeigen abonniert werden kann.

Generell nimmt die Bedeutung von privaten Anbietern, vor allem Zeitarbeitsfirmen, für die Jobsuche in Frankreich zu, auch wenn letztere zunächst nur befristete Arbeitsverträge vermitteln. Die Erfahrung zeigt, dass mit den gewonnenen Kontakten besser eine Festanstellumg zu finden ist. Daneben gibt es die Möglichkeit der Initiativbewerbung, wobei es ratsam ist, auf die französischen Regeln für eine Bewerbung zu achten.

Bewerbung

Das Anschreiben sollte vor allem höflich und eher zurückhaltend formuliert sein, die richtige Anrede enthalten und mit einer der klassischen Schlußformeln enden - wie z.B. "Je vous prie d'agréer, Monsieur, mes salutations distinguées".

Der Lebenslauf sollte nicht länger als eine Seite sein, ihm kann ein Foto beigefügt werden, außerdem wird er nicht datiert und unterschrieben. Er sollte übersichtlich in chronologischer oder anti-chronologischer Reihenfolge neben den Angaben zur Person folgende Bereiche auflisten: Ausbildung, Berufserfahrung, Praktika, besondere Kenntnisse (Sprachen, EDV) und Sonstiges (Hobbies, außerberufliche Aktivitäten, Veröffentlichungen) und Referenzen.

Noten anzugeben, ist nicht üblich. Sollte man es dennoch tun, müssen sie unbedingt in das französische Notensystem übersetzt werden, wie übrigens auch die Abschlüsse und Berufsbezeichnungen. Zum Teil wird dem Lebenslauf auch ein Abschnitt "Karriereplanung" mit den beruflichen Zielen vorangesetzt.

Weitere Informationen:

Botschaft der Französischen Republik in Berlin
Pariser Platz 5
10117 Berlin
Tel.: 030 590 03 90 00
Fax: 030 590 03 91 10
Email: consulat.berlin@diplomatie.gouv.fr

Deutsch-französische Handelskammer
La Chambre Franco-Allemande de Commerce et d'Industrie
18 rue Balard
75015 Paris
Tel.: 0033 1 40 58 35 35
Fax: 0033 1 45 75 47 39
Email: ahk@francoallemand.com

Staatliche Arbeitsverwaltung ANPE:

http://www.anpe.fr

Führungskräftevermittlung APEC:
http://www.apec.fr/
(Abonnement des "Courrier Cadres")

Infos und Links zu Zeitungen:
www.frankreich-info.de

Gelbe Seiten:
http://www.pagesjaunes.fr

Jobbörsen:

http://www.cadremploi.fr
http://www.cadresonline.com
http://www.pleinemploi.com
http://www.demain.fr
http://www.adecco.fr
http://www.lerucher.com
http://www.jobpilot.fr
http://www.monster.fr
http://www.afij.org