Röttgen: Keine EU-Harmonisierung bei Ökoenergie

13.01.2011 13:49

Berlin (dpa) - Bundesumweltminister Norbert Röttgen lehnt Pläne
für eine EU-weite Anpassung der Fördersysteme für erneuerbare
Energien strikt ab. «Das wäre eine Kampfansage an die deutsche
Energiepolitik», sagte Röttgen am Donnerstag dem WDR-Hörfunk.

Er stellte sich damit gegen die Pläne von EU-Kommissar Günther
Oettinger (CDU). Eine Harmonisierung würde bedeuten, dass das
deutsche Fördersystem drastisch zurückgefahren werden müsste und der

Ausbau der erneuerbaren Energien hierzulande ausgebremst würde.

Die Energiekonzerne in Deutschland stützen Oettingers Linie. Ihnen
geht der deutsche Ökoenergieausbau zu schnell. Röttgen betonte, wenn
die Pläne in Brüssel umgesetzt würden, dann wäre das deutsche
Energiekonzept hinfällig. «Eine EU-weite Harmonisierung wäre das Aus

für unser Energiekonzept. Das könnten wir in die Papiertonne werfen.»


Die Bundesregierung bezwecke mit ihrem Konzept den Umbau der
Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien, um in Deutschland
Technologien, Märkte, Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu erzielen.

«Wenn es so käme, dass mit dem Geld der Deutschen in Süditalien
und Spanien Märkte entwickelt werden und wir dabei bleiben, unsere
Energie zu importieren, dann würde die gesamte Transformation
unsinnig und sie würde auch die Akzeptanz in Deutschland verlieren»,
sagte Röttgen. Er wolle für seine Position kämpfen. Es müsse «bei
m
nationalen und außerordentlich erfolgreichen Fördersystem» bleiben.

# dpa-Notizblock

## Internet
- [Oettinger-Äußerungen zum deutschen EEG](http://dpaq.de/qltBj)
- [Energie-Infrastrukturen in der EU](http://dpaq.de/7Gxvs)
- [Grüne zu Oettingers Plänen](http://dpaq.de/iTbNo)
- [Deutsches Energiekonzept](http://dpaq.de/9mM2e)