EU: Wassersparen ja, Regeln für Haushalte nein

27.04.2011 15:36

Brüssel (dpa) - Wasserknappheit ist in Europa ein zunehmendes
Problem. Verschwendung und Klimawandel führen nach Einschätzung der
EU-Kommission dazu, dass bis 2050 in vielen europäischen Regionen
mit einer erheblichen Wasserknappheit zu rechnen ist. Besonders
getroffen sei der Süden Europas. Die Brüsseler Behörde sucht daher
nach Wegen für den sparsamen Umgang mit dieser lebenswichtige
Ressource. Verbindliche Vorschriften für private Haushalte soll es
aber nicht geben, sagte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik am
Mittwoch in Brüssel und wies damit entsprechende Medienberichte
zurück.

«Ich möchte betonen, dass die Kommission derzeit keine Pläne hat,

sparsame Wasserhähne in irgendeinem Mitgliedsland vorzuschreiben»,
sagte Potocnik. Die Kommission habe nicht vor, private Haushalte zu
verpflichten, den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Frühestens im nächsten Jahr will die Kommission Vorschläge im
Kampf gegen die Wasserknappheit vorlegen. Konzentrieren sollen sie
sich auf die Landwirtschaft und Industrie. Rund 66 Prozent des
Wasserverbrauchs entfallen laut EU-Kommission auf den Agrarsektor.
An zweiter Stelle steht die Industrie. Zwar gebe es auch Studien zur
Gebäudeeffizienz bezüglich Wasser, «es hat aber in diesem Bereich
weder neuen Entscheidungen gegeben, noch stehen welche aus», sagte
Potocnik.

Zeitungen hatten berichtet, die EU-Kommission wolle mit einer
neuen Richtlinie zur Gebäudeeffizienz den Wasserverbrauch in den
Mitgliedsstaaten um bis zu 30 Prozent senken. Darin hieß es,
Hausbesitzer und Vermieter würden verpflichtet werden, Duschköpfe,
Toilettenkästen und Wasserhähne zu ersetzen, um den Wasserdurchfluss
zu verringern.

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