Bauindustrie fordert strenge Kontrollen nach 1. Mai

28.04.2011 11:01

Leipzig (dpa) - Die Bauindustrie in Sachsen und Sachsen-Anhalt
hat nach der uneingeschränkten Öffnung des Arbeitsmarkts für
Menschen aus acht östlichen EU-Staaten am 1. Mai strenge Kontrollen
gefordert. Die Behörden müssten künftig noch stärker auf Baustellen

präsent sein, um illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit zu
verhindern, erklärte der Bauindustrie-Verband Sachsen/Sachsen-Anhalt
am Donnerstag in Leipzig. Die Baubranche müsse vor Preisdumping
geschützt werden, das gelte vor allem für Regionen nahe Tschechien
und Polen. Deutschland öffnet am 1. Mai seinen Arbeitsmarkt für
Menschen aus Estland, Lettland, Polen, Litauen, Slowakei, Slowenien,
Tschechien und Ungarn vollständig.

Bürger aus diesen Ländern können dann ohne jede Beschränkung
hierzulande eine Arbeit aufnehmen. Das arbeitgebernahe Instituts der
deutschen Wirtschaft rechnet in den ersten beiden Jahren unterm
Strich mit rund 800 000 Zuwanderern. Das Institut für
Wirtschaftsforschung Halle erwartet, dass Fachkräfte vor allem in
westdeutsche Wirtschaftszentren gehen, Ostdeutschland wird der
Einschätzung zufolge vielfach nur als Durchgangsregion fungieren.

Der Bauindustrieverband wies am Donnerstag auch auf mögliche
positive Folgen hin: «Aufgrund des Fachkräftemangels im Baugewerbe,
der sich infolge der demografischen Entwicklung noch zuspitzen wird,
kann die Öffnung des Arbeitsmarktes für deutsche Bauunternehmen
durchaus auch Chancen mit sich bringen», sagte Verbandspräsident
Hans-Dieter Steinbrücker.

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## Internet
- [Broschüre des Bundesarbeitsministeriums](http://dpaq.de/LlkH4)

## Orte
- [Bauindustrieverband](Heiterblickstraße 35, Leipzig)