Merkel: «Ich werde die EZB nicht kritisieren»

25.08.2011 12:42

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat
zurückhaltend auf die Währungshüter-Schelte von Bundespräsident
Christian Wulff reagiert. «Ich werde die EZB nicht kritisieren,
weil sie ihre Entscheidungen unabhängig fällt», sagte Merkel im
Interview des Senders NDR Info. Die Europäische Zentralbank (EZB)
habe alle ihre Entscheidungen über Ankäufe von Anleihen selbstständig

getroffen.

Wulff hatte die EZB ungewöhnlich scharf dafür kritisiert, dass sie
zur Beruhigung der Märkte massiv Anleihen von Euro-Schuldenländern
gekauft hatte. Merkel betonte, sie sei sich mit dem Bundespräsidenten
einig, die Bewältigung der Probleme in der Schuldenkrise müsse
langfristig passieren. «Man muss das Thema bei der Wurzel packen.»

Die Frage der heutigen Zeit sei, «wie kommt man herunter von der
hohen Verschuldung», erklärte die Kanzlerin. Jedes Land in der EU, im
Euro-Raum, aber auch die USA müssten sich dieser Aufgabe stellen.
«Sonst gerät unser Wohlstand in Gefahr.»

Die schwarz-gelbe Koalition aus Union und FDP sei die beste
Garantie, den Wohlstand der Deutschen zu sichern. «Die Union hat mit
der FDP auf Bundesebene ganz klar die größten Gemeinsamkeiten», sagte

Merkel. Die Freien Demokraten wollten wie die CDU keine
Schuldenunion, sondern eine Stabilitätsunion in Europa.

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