Merkel prüft Tusk Vorschläge zu europäischer Energieunion

23.04.2014 13:17

Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel wird mit Polen über den
Vorschlag zum Aufbau einer europäischen Energieunion sprechen. Ziel
sei eine größere Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen, sagte

Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin mit Blick
auf das Treffen von Merkel und Polens Ministerpräsident Donald Tusk
an diesem Freitag in Berlin.

Tusk hatte in einem Beitrag für die «Financial Times» geschrieben,
die Europäische Union müsse sich unabhängiger von Moskau machen.
Darüber berichtete auch «Spiegel Online». In einer EU-Zentrale solle

Gas für alle 28 EU-Mitgliedstaaten eingekauft und ein
Solidaritätsmechanismus installiert werden, über den die Staaten bei
Gasengpässen unterstützt werden. Zudem solle die EU ihre fossilen
Energiealternativen wie Kohle und das umstrittene Schiefergas
(Fracking) nutzen.

Seibert sagte, Tusks Vorschläge würden sehr ernst genommen und
geprüft. Die Versorgungssicherheit sei für Merkel und Tusk bereits in
den vergangenen Wochen Thema gewesen. «Es ist allerdings auch klar,
dass alle Maßnahmen und Lösungen natürlich im Rahmen unserer
marktwirtschaftlichen Ordnung stattfinden müssen», betonte der
Regierungssprecher.

Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, es bestehe das
gemeinsame Ziel, Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit zu
stärken.