Poroschenko wirbt bei Merkel für EU-Friedensmission in der Ukraine

27.02.2015 19:59

Kiew (dpa) - Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat bei
einem Telefonat mit Kanzlerin Angela Merkel mit Nachdruck für eine
EU-Friedensmission im Kriegsgebiet Donbass geworben. Es sei wichtig,
die Anstrengungen für ein solches Kontingent zu koordinieren, sagte
der Staatschef am Freitag einer Mitteilung des Präsidialamtes in Kiew
zufolge.

Die Ukraine habe Interesse daran, dass die Europäische Union solch
einen Einsatz organisiere. Der Westen hatte der Ex-Sowjetrepublik
zuletzt aber keine Hoffnung auf einen Friedenseinsatz gemacht.

Der Mitteilung zufolge kritisierte Poroschenko, dass die
prorussischen Separatisten «die Feuerpause nicht einhalten». Er
betonte, dass die Ukraine den am 12. Februar in Minsk vereinbarten
Friedensplan umsetze. Gleichwohl warfen auch die Aufständischen der
Ukraine Verstöße gegen die Waffenruhe vor.

Themen des Telefonats seien außerdem die schwierige Wirtschaftslage
der Ukraine sowie mögliche zusätzliche Schritte zur Stabilisierung
der Lage gewesen. Demnach stellte Merkel weitere Hilfe in Aussicht
bei Finanzierungsfragen im Zuge eines erweiterten Programmes des
Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Ukraine hofft auf neue
IWF-Milliardenkredite, um eine Staatspleite abzuwenden.