Euro verliert leicht

16.01.2020 16:46

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach
positiven US-Konjunkturdaten etwas gesunken. Am Nachmittag erreichte
die Gemeinschaftswährung ein Tagestief von 1,1131 US-Dollar, nachdem
sie im Mittagshandel noch zeitweise bis auf 1,1173 Dollar gestiegen
war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf
1,1169 (Mittwoch: 1,1142) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8953 (0,8975) Euro.

Am Nachmittag profitierte der amerikanische Dollar von
US-Konjunkturdaten, während der Euro im Gegenzug etwas unter Druck
geriet. In der vergangenen Woche war die Zahl der US-Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe gesunken, während Analysten einen Anstieg erwartet
hatten. Im Dezember waren darüber hinaus die Umsätze im
US-Einzelhandel weiter gestiegen, während der Zuwachs in der
Abgrenzung ohne Autos stärker als erwartet ausgefallen war.

Kursgewinne verbuchte die türkische Lira. Zwar senkte die Notenbank
des Landes ihren Leitzins um 0,75 Punkte auf 11,25 Prozent, was für
sich genommen für eine schwächere Lira spricht. Allerdings war der
Schritt erwartet worden. Einige Marktteilnehmer hatten vermutlich mit
einer noch deutlicheren Zinssenkung gerechnet.

Am Abend dürfte auch die Geldpolitik in der Eurozone stärker beachtet
werden. Von EZB-Präsidentin Christine Lagarde war im Rahmen eines
öffentlichen Empfangs in Frankfurt eine Rede erwartet worden. Dagegen
konnte die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten
EZB-Zinssitzung im Dezember keine neuen Impulse liefern. Es war die
erste Zinssitzung unter Lagardes Leitung.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,85470 (0,85683) britische Pfund, 122,80 (122,43)
japanische Yen und 1,0739 (1,0751) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1551
Dollar gehandelt. Das waren fünf Dollar weniger als am Vortag.