Euro legt etwas zu

18.12.2023 16:53

Frankfurt/Main (dpa) - Der Eurokurs hat am Montag trotz schwacher
deutscher Konjunkturdaten ein wenig zugelegt. Am Nachmittag kostete
die Gemeinschaftswährung 1,0924 US-Dollar. Das war etwas mehr als am
Morgen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,0918 (Freitag: 1,0946) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9159
(0,9135) Euro.

Konjunkturdaten aus Deutschland enttäuschten, belasteten den Euro
aber nicht. Das Ifo-Geschäftsklima trübte sich im Dezember
überraschend ein. Zudem war die Entwicklung in den Monaten zuvor
schlechter als bisher bekannt: Aufgrund revidierter Daten ist das
wichtige Konjunkturbarometer seit Spätsommer nicht dreimal, sondern
nur zweimal in Folge gestiegen. Drei Anstiege hintereinander gelten
als konjunktureller Wendepunkt.

Die Unternehmen bewerteten sowohl die aktuelle Konjunkturlage als
auch die Erwartungen an die künftigen Geschäfte ungünstiger. «Die
Konjunktur bleibt auch in der Weihnachtszeit schwach», kommentierte
Ifo-Präsident Clemens Fuest. Bankvolkswirte reagierten enttäuscht auf
die Entwicklung: «Eigentlich sprach in den letzten Wochen vieles für
ein Ende der konjunkturellen Talfahrt», sagte Jens-Oliver Niklasch
von der Landesbank Baden-Württemberg.

Das Ifo-Geschäftsklima befinde sich noch immer im Rezessionsbereich,
sagte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. Die deutsche Wirtschaft war

im Sommerquartal von Juli bis September leicht geschrumpft. Setzt
sich die schwache Entwicklung im Schlussquartal fort, könnte von
einer technischen Rezession mit zwei Minusquartalen in Folge
gesprochen werden. «Die deutschen Unternehmen haben einfach zu viel
zu verdauen - etwa ein neues Zinsumfeld, dauerhaft hohe Energiepreise
und eine jahrelange Erosion der Standortqualität», so Krämer. Die
Haushaltskrise sei in diesem Zusammenhang «nicht hilfreich» gewesen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,86263 (0,85833) britische Pfund, 155,95 (155,15)
japanische Yen und 0,9480 (0,9488) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2022 Dollar
gehandelt. Das war rund vier Dollar mehr als am Freitag.