Eurokurs steigt nach Vorlage schwacher US-Daten deutlich

29.05.2015 16:55

Frankfurt/Main (dpa) - Der Eurokurs ist am Freitag nach der
Bekanntgabe schwacher US-Konjunkturdaten über die Marke von 1,10
US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung
1,1003 US-Dollar. Im frühen Handel war der Euro noch bei 1,0926
Dollar gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs auf 1,0970 (Donnerstag: 1,0896) Dollar festgesetzt. Der
Dollar kostete damit 0,9116 (0,9178) Euro.

Schwache US-Konjunkturdaten lasteten Händlern zufolge auf dem Dollar.
Ein wichtiger Frühindikator für die Region Chicago hatte sich im Mai
überraschend eingetrübt. Der Indikator fiel laut dem Devisenexperten
Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) enttäuschend
aus, weil er kein Wachstum mehr signalisierte.

Viele Beobachter hatten erwartet, dass die Wirtschaft der USA im
Frühjahr wieder anzieht. Im ersten Quartal war die größte
Volkswirtschaft der Welt nach revidierten Zahlen auf das Jahr
hochgerechnet um 0,7 Prozent geschrumpft. Zuvor war noch ein leichter
Anstieg von 0,2 Prozent ermittelt worden.

Unterstützung erhielt der Euro auch durch positiv aufgenommene
Konjunkturdaten aus dem gemeinsamen Währungsraum. In Italien und
Spanien hatten sich die Inflationsraten von ihrem tiefen Fall erholt.
Dies dürfte der EZB, die mit ihren Wertpapierkäufen gegen die
ungewöhnlich niedrige Inflation ankämpft, ebenso in die Karten
spielen wie neue Zahlen zur Geldmenge. Im April hatte das Wachstum
der Geldmenge weiter angezogen. Die Daten bestätigen laut Experte
Umlauf das «konjunkturelle Erholungsszenario der Eurozone».

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,71900 (0,71240) britische Pfund, 135,95 (135,36)
japanische Yen und 1,0341 (1,0344) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1191,40 (1185,00)
Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34 260,00 (34 370,00) Euro.