Klimakonferenz unter strengen Sicherheitsvorkehrungen

25.11.2015 12:56

Die Pariser Klimakonferenz ist seit Jahren geplant, doch
die Terroranschläge haben den Kontext dramatisch verändert. Fast 150

Spitzenpolitiker kommen zum Auftakt nach Paris - ein Kraftakt für die
französischen Sicherheitskräfte.

Paris (dpa) - Nach den Terroranschlägen von Paris steht die am Montag
beginnende UN-Klimakonferenz unter strengen Sicherheitsvorkehrungen.
«Alles wird getan, um die Konferenz selbst und ihre Umgebung maximal
zu sichern», sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am
Mittwoch. 2800 Polizisten und Gendarmen seien auf dem Tagungsgelände
in Le Bourget nördlich von Paris im Einsatz, 8000 Beamte
kontrollierten derzeit die französischen Grenzen.

Zum Auftakt der zwölftägigen Verhandlungen werden 147 Staats- und
Regierungschefs erwartet, darunter auch Kanzlerin Angela Merkel. Die
Klimakonferenz soll ein Abkommen aushandeln, um den Ausstoß von
Treibhausgasen zu begrenzen und so die Erderwärmung zu stoppen.

Nach den islamistischen Anschlägen mit 130 Toten in Paris und
Saint-Denis gilt in ganz Frankreich der Ausnahmezustand. Zwei
eigentlich geplante Großdemonstrationen von Umweltschützern in Paris
wurden verboten. Eine Absage oder Verschiebung der Klimakonferenz kam
für Frankreichs Regierung aber nicht infrage. Präsident François
Hollande sagte am Dienstag in Washington, die Klimakonferenz
beizubehalten sei die «beste Antwort, die man auf die Terroranschläge
geben kann».

«Diese Konferenz ist der wichtigste Friedensgipfel, der jemals
organisiert wurde», meinte Umweltministerin Ségolène Royal und
verwies auf geopolitische Konsequenzen des Klimawandels. Auch die
Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach von einem «Signal
der Hoffnung».

Auf dem Gelände in Le Bourget werden mehr als 40 000 Menschen
erwartet, darunter allein 10 000 Delegierte für die Verhandlungen. An
den Gesprächen sind 195 Länder und die EU beteiligt.

Vor allem der erste Tag mit dem Besuch zahlreicher Spitzenpolitiker,
darunter US-Präsident Barack Obama, Russlands Wladimir Putin und
Chinas Xi Jinping, dürfte für französische Sicherheitskräfte und
Protokoll ein Kraftakt werden. Cazeneuve rief die Bevölkerung in der
Gegend auf, keine Privat-Fahrzeuge zu nutzen und stattdessen auf
öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.