EZB warnt vor Finanzrisiken aus Schwellenländern

25.11.2015 11:26

Frankfurt/Main (dpa) - Die Flaute in Schwellenländern könnte die
insgesamt verbesserte Finanzstabilität im Euroraum nach Einschätzung
der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Wanken bringen. Besonders
besorgt zeigt sich die Notenbank in ihrem halbjährlichen
Finanzstabilitätsbericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde,
angesichts der wachsenden Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft:
«Unruhen an den Aktienmärkten Chinas und anderer Schwellenländer im
August haben zu einem starken und breiten Überschwappen auf die ganze
Welt, einschließlich des Euroraums, geführt.»

Unter dem Strich habe das Euro-Finanzsystem jedoch seine
Widerstandsfähigkeit gegen externe Schocks verbessert, konstatierte
die EZB. «Insgesamt sehen wir ein niedriges Niveau systemischer
Risiken im Euroraum», sagte EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio in
Frankfurt. Es gebe keine Anzeichen für eine ungesunde Überbewertung
der Preise an den Euro-Finanzmärkten auf breiter Front. Die
Häuserpreise im Euroraum lägen etwas unter dem Durchschnitt der
vergangenen Jahrzehnte. Allerdings gebe es bei Immobilien große
Unterschiede zwischen den nationalen Märkten.