Zypern - Geteilte Inselrepublik in der EU

29.06.2017 14:31

Nikosia (dpa) - Die drittgrößte Mittelmeerinsel Zypern ist seit 1960
eine eigenständige Republik. Seit 1974 ist die Insel nach einem
griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt.
Im Süden gibt es die international anerkannte Republik Zypern, im
Norden die abtrünnige und nur von der Türkei anerkannte Türkische
Republik Nordzypern (KKTC).

Ganz Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Regelwerk gilt
jedoch - solange es keine Lösung des Konflikts gibt - nicht im
türkisch-zyprischen Norden.

Die Insel ist mit gut 9250 Quadratkilometern etwa halb so groß wie
Sachsen. Knapp zwei Prozent der Fläche entfallen auf zwei souveräne
britische Militärstützpunkte. Im Süden leben knapp 900 000 Menschen
-
mehrheitlich griechische Zyprer.

Auf die von 35 000 türkischen Soldaten gesicherte Türkische Republik

Nordzypern entfallen 36 Prozent der Fläche. Von den hier lebenden
300 000 Menschen sind nach Schätzungen nur 135 000 «echte» türkis
che
Zyprer. Die anderen sind Siedler aus Anatolien sowie türkische
Soldaten.

Die türkischen Zyprer gelten wie ihre griechisch-zyprischen Nachbarn
als EU-Bürger. Viele von ihnen haben sich einen Pass oder Ausweis der
Republik Zypern besorgt und können damit visumfrei in der EU reisen.
Auf den zyprischen Euro-Münzen ist der Name Zypern sowohl auf
Griechisch (Kypros) als auch auf Türkisch (Kibris) gedruckt.