Griechenland bittet EU-Grenzschutzagentur um Hilfe

24.09.2016 15:29

Berlin (dpa) - Griechenland wünscht sich einen Einsatz der
EU-Grenzschutzagentur Frontex, um seine Grenze zu den Nachbarländern
Mazedonien und Albanien abzusichern. «Wir befinden uns derzeit mit
Athen in guten Gesprächen darüber, wie diese Mission konkret aussehen
soll», sagte Frontex-Direktor Fabrice Leggeri der «Welt am Sonntag».

Dabei gehe es etwa um mögliche Ausweiskontrollen. Für das Ergebnis
werde es sehr wichtig
sein, dass die EU-Mitgliedsstaaten auch ausreichend Grenzbeamte
entsenden.

Die Länder entlang der westlichen Balkanroute hatten Anfang März ihre
Grenzen für illegal einreisende Flüchtlinge und andere Migranten
abgeriegelt. Einreisen dürfen nur Menschen mit gültigen
Reisedokumenten und Visa. Als Folge der Grenzschließungen und des
EU-Flüchtlingspaktes mit der Türkei ging die Zuwanderung von
Migranten nach Mittel- und Westeuropa stark zurück.

Die Bundesregierung plane, Griechenland und Italien künftig jeweils
6000 Flüchtlinge pro Jahr abzunehmen, berichtete das Blatt unter
Berufung auf Informationen aus dem Auswärtigen Amt. Hintergrund
dafür sei, dass die eigentlichen vereinbarten europaweiten
Aufnahmeprogramme schlecht umgesetzt würden. Ziel sei es
beispielsweise, Familien wieder zusammenzuführen, die auf der Flucht
auseinandergerissen worden seien. Die EU hatte im September 2015 die
Umverteilung von 160 000 Flüchtlingen aus Griechenland und Italien
innerhalb von zwei Jahren beschlossen.