EU will Guerillaorganisation Farc von der Terrorliste streichen

26.09.2016 20:59

Brüssel (dpa) - Die Europäische Union will die kolumbianische
Guerillaorganisation Farc von der Terrorliste nehmen. Das kündigte
die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag an. Die
Entscheidung werde mit der für den Abend geplanten Unterzeichnung des
Friedensvertrags zwischen der kolumbianischen Regierung und der
linken Rebellengruppe in Kraft treten. Gegen Personen und
Körperschaften auf der Liste sind unter anderem Vermögenssperren in
Kraft. «Heute sendet Kolumbien eine Botschaft der Hoffnung an den
Rest der Welt», erklärte Mogherini.

Mogherini kündigte zudem die Gründung eines Treuhandfonds mit einem
Umfang von 600 Millionen Euro an, an dem sich viele EU-Staaten
beteiligen wollten. Die EU wolle bei der Umsetzung der Vereinbarung
helfen, sobald das kolumbianische Volk sie bei einer für den 2.
Oktober angesetzten Abstimmung abgesegnet hat. «Dies würde die
machtvolle Botschaft senden, dass alle Konflikte ein Ende finden
können», so Mogherini.

Juan Manuel Santos und Farc-Chef Rodrigo Londoño alias «Timochenko»
wollten das Friedensabkommen am Montagabend (Ortszeit) in der
kolumbianischen Hafenstadt Cartagena unterzeichnen. In dem seit einem
halben Jahrhundert andauernden Konflikt zwischen den Streitkräften,
rechten Paramilitärs und linken Guerillagruppen kamen über 220 000
Menschen ums Leben, Millionen wurden aus ihren Heimatorten
vertrieben.