Paul Magnette - Widerstandskämpfer gegen Ceta-Handelspakt

22.10.2016 17:03

Brüssel/Namur (dpa) - Bis vor kurzem dürfte Paul Magnette den
wenigsten Menschen in Europa ein Begriff gewesen sein. Doch in den
vergangenen Tagen wurde der sozialistische Regierungschef der
belgischen Region Wallonie zum Symbol für den europaweiten Protest
gegen das Ceta-Freihandelsabkommen.

Der 1971 geborene Magnette lebt Regierungsangaben zufolge seit
frühester Kindheit in der südbelgischen Stadt Charleroi, deren
Bürgermeister er auch ist. Er studierte in Brüssel Politik und
spezialisierte sich später in Cambridge (1994-95) auf
Ideengeschichte. Ab 2007 besetzte er unterschiedliche Ministerämter
in der belgischen Föderalregierung, unter anderem war er für Energie
und Umwelt zuständig. Seit 2014 führt er die wallonische
Regionalregierung.

«Unser demokratischer Prozess ist unvereinbar mit dem auferlegten
Zeitplan», twitterte der hochgewachsene Mann mit dem Dreitagebart
zuletzt mit Blick auf die am 27. Oktober geplante feierliche
Unterzeichnung des Handelspakts zwischen der EU und Kanada. Auf
seiner Facebook-Seite finden sich neben Widerstands-Erklärungen zu
dem internationalen Freihandelsabkommen Ceta auch lokale
Begebenheiten. Anfang Oktober postete er etwa Fotos eines Besuchs in
einer sozial engagierten Bäckerei in dem südbelgischen Ort
Marcinelle.