Brüssel will mehr Datenschutz für Internet-Telefonie

10.01.2017 13:33

Brüssel (dpa) - Die Kommunikation mit Diensten wie WhatsApp, Facebook
oder Skype soll nach dem Willen der EU-Kommission besser geschützt
werden. Derzeit verlangt die europäische Gesetzgebung den Schutz der
Privatsphäre nur für traditionelle Angebote wie das Telefonieren. Die
Brüsseler Behörde machte am Dienstag Reformvorschläge, denen die
EU-Staaten und das Europaparlament aber noch zustimmen müssten.
Nationale Regeln zur Vorratsdatenspeicherung werden davon nicht
berührt.

Zudem sollen die Regeln für Cookies vereinfacht werden. Cookies sind
kleine Datenpakete, die von Websites an die Computer von Nutzern
geschickt werden. Mit ihnen lässt sich das Verhalten der Nutzer im
Internet verfolgen, daher müssen Nutzer dem Setzen von Cookies in der
Regel per Mausklick zustimmen. Die EU-Kommission will, dass Nutzer
den Einsatz von Cookies stattdessen künftig generell über die
Privatsphäre-Einstellungen ihres Browsers regeln.

Für Cookies, die nach Einschätzung der EU-Kommission keine
Auswirkungen auf die Privatsphäre haben, soll eine jeweilige
Einwilligung des Nutzers nicht mehr nötig sein, zum Beispiel, wenn es
um die Erstellung eines «Einkaufswagens» beim Online-Shopping geht
oder wenn Websites die Zahl ihrer Besucher erfassen wollen.