Sanierungsplan für Monte dei Paschi soll EZB bald vorgelegt werden

10.01.2017 19:29

Rom (dpa) - Italiens Finanzminister und die Führungsspitze der
Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) wollen der Europäischen
Zentralbank (EZB) in den kommenden Wochen einen Sanierungsplan für
das angeschlagene Kreditinstitut vorlegen. Bei einem Treffen am
Dienstag in Rom berieten Finanzminister Pier Carlo Padoan, der
MPS-Vorsitzende Alessandro Falciai und sein Stellvertreter Marco
Morelli über künftige Maßnahmen, wie das Ministerium am Abend
mitteilte.

Der Staat will der Bank mit einer vorsorglichen Rekapitalisierung aus
der Misere helfen: Nach Berechnungen der Bankenaufsicht in Frankfurt
benötigt das unter faulen Krediten leidende Geldhaus aus der Toskana
8,8 Milliarden Euro an frischem Kapital.

Ein Sanierungsplan muss auch von der EU-Kommission abgesegnet werden.
Brüssel hatte bereits eine kurzfristige Geldspritze durch den Staat
genehmigt, allerdings noch nicht entschieden, ob die Regierung in Rom
das Kreditinstitut auch langfristig stützen darf. Dies ist aufgrund
der neuen EU-Regeln bei der Bankenabwicklung politisch umstritten, da
eigentlich erst Aktionäre und Kreditgeber haften sollen.