AfD-Vorstandsmitglieder: Die Partei hat mit ENF-Treffen nichts zu tun

13.01.2017 12:19

Berlin/Koblenz (dpa/lrs) - Das von dem AfD-Politiker Marcus Pretzell
organisierte Treffen der rechtspopulistischen ENF-Fraktion im
Europaparlament ist nach Aussage führender AfD-Politiker kein Indiz
dafür, dass ihre Partei noch weiter nach rechts rückt. «Die
Veranstaltung in Koblenz ist eine reine ENF-Sache, mit der die AfD
nichts zu tun hat», sagte der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen am
Freitag. Die Tatsache, dass der «eine oder andere AfD-Funktionär dort
auftritt», ändere daran nichts.

Bei dem Treffen am 21. Januar soll die französische
Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen von der rechtsextremen
Partei Front National eine Rede halten. Auf dem Podium werden auch
die AfD-Co-Vorsitzende Frauke Petry - Pretzells Ehefrau - und Geert
Wilders von der niederländischen Partei PVV erwartet.

«Die Veranstaltung wird von der ENF aus Brüssel organisiert, die
Brüsseler Fraktionen sind selbstverständlich völlig frei in dem, was

sie tun», erklärte AfD-Vize Alexander Gauland. Er hatte in der
Vergangenheit schon mehrfach betont, er befürworte eine
Zusammenarbeit mit der ebenfalls zur ENF-Fraktion gehörenden
österreichischen FPÖ. In Sachen Front National äußerte er sich
dagegen skeptisch.

Auch der Berliner AfD-Fraktionsvorsitzende Georg Pazderski bemühte
sich um Distanzierung. Er sagte: «Es handelt sich um eine
ENF-Veranstaltung, mit der die AfD nichts zu tun hat.»

Pretzell ist Mitglied der ENF-Fraktion und Vorsitzender der AfD in
Nordrhein-Westfalen. Dort stehen am 14. Mai Landtagswahlen an.