Ex-Sowjetrepublik Moldau soll 100 Millionen Euro von EU bekommen

13.01.2017 13:52

Brüssel (dpa) - Die verarmte Ex-Sowjetrepublik Moldau soll nach dem
Willen der EU-Kommission 100 Millionen Euro an Unterstützung
bekommen. Davon sollen 60 Millionen Euro in Form günstiger Kredite
vergeben werden, den Rest müsste das Land nicht zurückzahlen. Die
Mittel würden den dringenden Finanzbedarf des Landes decken, erklärte
EU-Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis am Freitag in Brüssel. Die
Hilfe sei aber an Reform-Bedingungen geknüpft. Auch der
Internationale Währungsfonds (IWF) unterstützt das Land.

Die EU sieht unter anderem Korruption und schlechte Regierungsführung
als Ursachen für Haushaltslöcher und wirtschaftliche Schwäche. Das
Land habe allerdings zuletzt von engeren Handelsbeziehungen mit der
EU profitiert. Die EU-Staaten und das Europaparlament müssten den
Finanzhilfen zustimmen.

Moldau mit seinen rund 3,5 Millionen Menschen liegt zwischen Rumänien
im Südwesten und der Ukraine im Nordosten. Das Land ist zerrissen
zwischen einer proeuropäischen Regierung und einer prorussischen
Opposition. Seit Ende 2016 ist der moskautreue Sozialist Igor Dodon
Präsident des Landes, das auch vom Konflikt mit dem prorussischen
Separatistengebiet Transnistrien schwer belastet wird.