Ein Jahr dänisches Schmuckgesetz: Asylbewerbern kaum Geld abgenommen

16.01.2017 12:33

Kopenhagen (dpa) - Ein Jahr nach Annahme des umstrittenen
Schmuckgesetzes in Dänemark hat die Polizei davon kaum Gebrauch
gemacht. Im Januar 2016 hatte das Parlament ein Gesetz verabschiedet,
wonach die Polizei Flüchtlingen Bargeld und Wertgegenstände wie
Schmuck mit einem Wert von über 10 000 Kronen (rund 1350 Euro)
abnehmen darf. Damit sollen Asylbewerber ihren Aufenthalt in Dänemark
mitfinanzieren

Nur viermal hat die Polizei seitdem Geld von Asylbewerbern
beschlagnahmt - insgesamt 117 600 Kronen (rund 15 800 Euro).
Integrationsministerin Inger Støjberg sagte dem dänischen Rundfunk
am Montag, sie sei trotzdem «froh, dass wir das Schmuckgesetz
eingeführt haben.» Für das Gesetz war Dänemark in
internationalen Medien gescholten worden. Ministerpräsident Lars
Løkke Rasmussen hatte das Schmuckgesetz daraufhin «das am meisten
missverstandene Gesetz in der dänischen Geschichte» genannt. Auch in
anderen Ländern wie Deutschland und der Schweiz müssen Flüchtling
e
mitgebrachtes Bargeld unter Umständen abgeben.