Bericht: In Brexit-Verhandlungen müssen 21 000 Gesetze geklärt werden

15.02.2017 11:05

Brüssel (dpa) - Die anstehenden Brexit-Verhandlungen zwischen der EU
und Großbritannien drohen einem Bericht zufolge zur Mammut-Aufgabe zu
werden. Rund 21 000 EU-Regeln und -Gesetze müssten diskutiert werden,
berichtete das Portal «Politico» am Mittwoch unter Berufung auf
Dokumente aus dem Europaparlament.

Bei einem anvisierten Zeitraum von zwei Jahren müssten die
Verhandlungspartner demnach etwa 40 Gesetze pro Tag abarbeiten, hieß
es. Auch finanziell gibt es bei den Verhandlungen noch einige
Fragezeichen. Dem Bericht zufolge müssten etwa für rund 3800
britische EU-Mitarbeiter Gehälter und Pensionen weiter bezahlt
werden.

Zuletzt hatte die EU-Kommission signalisiert, dass sich
Großbritannien nach dem Austritt aus der Staatengemeinschaft auf eine
Rechnung in Milliardenhöhe einstellen muss. Gemeinsam eingegangene
EU-Verpflichtungen aus der Vergangenheit müssten von London anteilig
bezahlt werden, hieß es. EU-Diplomaten und Experten gehen von bis zu
60 Milliarden Euro aus. Neben Pensionszahlungen für EU-Beamte geht es
vor allem um Haushaltsverpflichtungen, die Großbritannien mitgetragen
hat und die nach dem für 2019 anvisierten EU-Austritt fällig werden.

Die Regierung in London hatte angekündigt, ihr offizielles
Austrittsgesuch bis Ende März stellen zu wollen.