Eurozone mit kräftigem Handelsüberschuss 2016

15.02.2017 11:42

Luxemburg (dpa) - Die Eurozone bleibt im Welthandel eine Macht. 2016
steigerten die 19 Länder der Währungsunion ihre Warenverkäufe an
Abnehmer außerhalb der Eurozone zwar nur minimal auf 2,05 (Vorjahr:
2,04) Billionen Euro. Weil zugleich die Einfuhren um rund 2 Prozent
auf 1,77 Billionen Euro zurückgingen, kletterte der Handelsüberschuss
der Eurozone indes auf 273,9 (238,7) Milliarden Euro. Dies teilte die
Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch aufgrund vorläufiger
Berechnungen mit.

Allein im Dezember machte der Überschuss im internationalen
Warenverkehr 28,1 (24,4) Milliarden Euro aus - getragen von einem
starken Anstieg der Exporte. Diese legten im Dezember zum
entsprechenden Vorjahresmonat um sechs Prozent zu. Die Importe
kletterten im Jahresvergleich um vier Prozent.

Die Zahlen könnten Vorwürfe der neuen US-Regierung nähren, der die
starke Position der Europäer im Welthandel ein Dorn im Auge ist. Im
Zentrum der Kritik steht unter anderem Deutschland, dem mit Abstand
wichtigsten Exporteur im Euroland. Der Handelsbeauftragte von
US-Präsident Donald Trump, Peter Navarro, hatte unlängst gerügt, der

schwache Euro mache deutsche Exportwaren im Ausland billiger. Damit
beute Deutschland seine Handelspartner aus. Bundesbankpräsident Jens
Weidmann hatte diese Vorwürfe indes als abwegig zurückgewiesen.

Detaildaten zum Außenhandel der Eurozone liegen bei Eurostat noch
nicht vor. Nur zum Außenhandel der gesamten EU gibt es vorläufige
Zahlen. Daraus geht hervor, dass die EU deutlich mehr in die USA
exportiert, als sie von dort importiert. Ganz anders ist das Bild im
Warenverkehr mit China, der ein massives EU-Handelsdefizit aufweist.