Obdachlosen-Arzt: Rheinland-Pfalz soll bedürftigen EU-Bürgern helfen

15.02.2017 15:49

Mainz (dpa/lrs) - Der Mainzer Obdachlosen-Arzt Gerhard Trabert hat
die rheinland-pfälzische Landesregierung zu mehr Geld für die
Versorgung obdachloser EU-Bürger aufgefordert. Trabert sprach sich am
Mittwoch in Mainz für einen Gesundheitsfonds aus, in den Mittel für
Benachteiligte fließen sollen. Auch im Bundesrat solle
Rheinland-Pfalz auf die Situation obdachloser EU-Bürger aufmerksam
machen. Wer aus einem EU-Staat kommt, aber in Deutschland keine feste
Arbeitsstelle hat, ist ohne Anspruch auf finanzielle Unterstützung.

Bereits vor zwei Jahren sei sein Verein Armut und Gesundheit in
Deutschland auf die Landesregierung und auf die Stadt Mainz
zugegangen, um für einen EU-Fonds für obdachlose EU-Bürger in
Rheinland-Pfalz zu werben, sagte der Vorsitzende Trabert.

Der Tod eines kranken, obdachlosen Mannes aus der Slowakei ist nach
Ansicht des Arztes auf «fehlende Versorgungsstrukturen»
zurückzuführen. Der Mann war Anfang Februar leblos in einer Mainzer
Tiefgarage gefunden worden. Die Polizei schloss einen Tod durch
Erfrieren aus. «Wenn er in einem Heim untergebracht gewesen wäre,
hätte die Krankheit nicht zum Tod geführt», sagte Trabert.