EU-Antibetrugsbehörde Olaf verstärkt Druck auf Le Pen

17.02.2017 14:28

Paris/Brüssel (dpa) - Im Streit um die Bezahlung von
EU-Parlamentsmitarbeitern der französischen Rechtspopulistin Marine
Le Pen verstärkt die EU-Antibetrugsbehörde Olaf ihren Druck. Die
bereits abgeschlossene Untersuchung habe ergeben, dass Le Pen für
einen Assistenten im EU-Parlament einen Scheinarbeitsvertrag
ausgestellt habe, teilte Olaf am Freitag der Deutschen Presse-Agentur
in Brüssel mit.

Olaf reagierte damit auf neue Medienveröffentlichungen. Das
französische Informationsportal «Mediapart» berichtete unter Berufung

auf nicht öffentliche Olaf-Dokumente, wonach Le Pens Leibwächter von
Oktober bis Dezember 2011 offiziell als Parlamentsmitarbeiter
beschäftigt war. Le Pen wies die Vorwürfe gegenüber dem Radiosender
France Bleu Besançon zurück. Es habe nichts Fiktives gegeben, auch
keine Scheinbeschäftigung, sagte die Chefin der rechtsextremen Front
National.

Le Pen hatte die fristgerechte Rückzahlung von gut 298 000 Euro an
das Europaparlament bereits verweigert. Die Volksvertretung hatte
moniert, dass ein Mitarbeiter von Le Pens Partei regelwidrig aus
Mitteln der europäischen Volksvertretung bezahlt worden sei. Die
FN-Chefin hat laut Umfragen gute Chancen, bei der französischen
Präsidentenwahl im Mai in den entscheidenden zweiten Wahlgang im Mai
zu gelangen.