Duterte droht EU-Politikern mit Erhängen

23.03.2017 05:05

Manila (dpa) - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat nach
europäischer Kritik an der geplanten Wiedereinführung der Todesstrafe
in seinem Heimatland EU-Politikern mit dem Erhängen gedroht. Bei
einem Auftritt in Manila sagte er am Donnerstag an die Adresse der
Europäischen Union (EU): «Ihr Verrückten, ihr Hurensöhne! Hört au
f
damit, Euch bei uns einzumischen! Ich wäre glücklich, Euch aufhängen

zu können! Wenn es nach mir ginge, würde ich Euch alle aufhängen!
»

Duterte, der seit Juni vergangenen Jahres in dem südostasiatischen
Inselstaat an der Macht ist, hatte schon mehrfach mit wüsten
Beschimpfungen und Drohungen gegen ausländische Politiker
Schlagzeilen gemacht. In seiner neuesten Schimpftirade nannte er
keine europäischen Politiker mit Namen. Auslöser war offenbar eine
Entschließung des Europaparlaments, das die Philippinen vor der
Wiedereinführung der Todesstrafe gewarnt hatte.

Duterte verwies darauf, dass die meisten Mitgliedsländer des
südostasiatischen Staatenbundes Asean die Todesstrafe im Gesetz
haben. Von zehn Ländern haben sie nur Kambodscha und die Philippinen
abgeschafft. Nach Dutertes Machtübernahme gibt es nun aber
Bestrebungen, sie wieder einzuführen.

Der Präsident steht auch wegen einer brutalen Anti-Drogen-Kampagne in
der Kritik, bei der mehr als 7000 Menschen getötet wurden.