Bayerische Wirtschaft sieht Frankreich als wichtigsten EU-Partner

19.04.2017 06:00

München (dpa/lby) - Vor dem ersten Wahlgang der französischen
Präsidentschaftswahl am Sonntag hat die Vereinigung der bayerischen
Wirtschaft die engen Beziehungen zu dem Land betont. «Frankreich ist
unser wichtigster europäischer Partner», sagte Hauptgeschäftsführer

Bertram Brossardt am Mittwoch in München. Nach dem Brexit sei der
deutsch-französische Zusammenhalt noch wichtiger: «Unsere Zukunft
liegt in einer starken Europäischen Union mit einem eng verwobenen
Binnenmarkt», sagte Brossardt.

Der sozialliberale Polit-Jungstar Emmanuel Macron und die rechte
EU-Gegnerin Marine Le Pen liegen in Wahlumfragen vorn. Macrons Kritik
an den deutschen Handelsüberschüssen wies Brossardt zurück. Europa
profitiere erheblich von der Stärke der deutschen Industrie. Die
Güternachfrage aus Deutschland sei für eine halbe Million
Arbeitsplätze in Frankreich und fünf Millionen europaweit
verantwortlich. Eine starke EU brauche ein starkes Deutschland.

Bayern exportierte vergangenes Jahr Autos, Maschinen und andere Waren
für 12,6 Milliarden Euro nach Frankreich. Damit ist Frankreich der
fünftgrößte Exportmarkt der Unternehmen im Freistaat, nach den USA,
China, Großbritannien und Österreich. Umgekehrt importierte Bayern
für 6,5 Milliarden Euro Fahrzeuge, Maschinen, chemische Erzeugnisse,
Nahrungsmittel und andere Güter aus Frankreich.