Euro wenig verändert nach starken Vortagesgewinnen

19.04.2017 17:13

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch einen
kleinen Teil der kräftigen Vortagsgewinne wieder abgegeben. Am
Nachmittag hielt sich die Gemeinschaftswährung aber weiter über 1,07
US-Dollar. Zuletzt kostete ein Euro 1,0716 Dollar und damit etwas
weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den
Referenzkurs auf 1,0725 (Dienstag: 1,0682) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9324 (0,9362) Euro.

Marktbeobachter sprachen von einem eher impulsarmen Handel zur
Wochenmitte. Am Vortag war der Dollar noch unter Druck geraten und
der Euro im Gegenzug um etwa 0,8 Prozent gestiegen. «Hintergrund sind
Aussagen von US-Finanzminister Steven Mnuchin, wonach der aktuelle
Zeitplan für die Steuerreform bis August sehr ambitioniert sei»,
sagte Devisenexperte Manuel Andersch von der BayernLB.

Zuvor hatte die Hoffnung auf breit angelegte Steuersenkungen die
Spekulation auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum in den USA
verstärkt und dem Dollar Auftrieb gegeben. Außerdem hätten
enttäuschende US-Konjunkturdaten den Dollar am Vortag belastet, sagte
Andersch.

Das britische Pfund konnte am Nachmittag die starken Kursgewinne vom
Vortag nahezu komplett halten. Nachdem Premierministerin Theresa May
am Dienstag überraschend Neuwahlen für den 8. Juni angekündigt hatte,

stimmte das Parlament in London am Nachmittag dem vorzeitigen
Urnengang zu. Experte Andersch sieht eine Erklärung für die
Kursgewinne beim Pfund darin, «dass die Neuwahlen als Referendum über
die konkrete Brexit-Ausgestaltung vom Markt gesehen werden und May im
Wahlkampf mit einem entschärften Brexit-Plan antreten wird».

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,83430 (0,84375) britische Pfund, 116,91 (116,26)
japanische Yen und 1,0690 (1,0686) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1279,05 (1278,95)
Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38 591,00 (38 778,00) Euro.