Tajani in London: Rechte von Bürgern sollen Vorrang bei Brexit haben

20.04.2017 13:46

London (dpa) - Die Rechte von EU-Bürgern in Großbritannien und von
Briten in der EU sollen nach dem Willen von EU-Parlament und
britischer Regierung Vorrang bei den Brexit-Verhandlungen haben. Das
teilten EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani und die britische
Premierministerin Theresa May am Donnerstag nach einem Treffen in
London mit. «Die Priorität des Europäischen Parlaments ist es, die
Rechte von Bürgern zu schützen», schrieb Tajani bei Twitter. Ein
britischer Regierungssprecher teilte mit, die beiden Politiker seien
sich über die Bedeutung der rechtlichen Sicherheit für britische
Bürger in der EU und EU-Bürger in Großbritannien einig.

Das EU-Parlament hatte sich Anfang April auf eine harte
Verhandlungslinie mit London geeinigt. Finanzielle Zugeständnisse
oder «Rosinenpickerei» soll es nicht geben. Sorgen machen sich die
Abgeordneten über eine mögliche «harte» Grenze zwischen dem
britischen Landesteil Nordirland und dem EU-Mitglied Republik Irland.
Das Europäische Parlament ist bei den anstehenden Gesprächen über den

EU-Austritt Großbritanniens zwar nicht direkt beteiligt, wird aber
regelmäßig informiert und muss einem künftigen Abkommen zwischen der

EU und dem Vereinigten Königreich zustimmen