EU plant schärfere Abgaswerte ab 2021 - Hilfen für E-Ladestationen

23.04.2017 09:20

Brüssel (dpa) - Die EU plant schärfere Abgas-Grenzwerte und
finanzielle Hilfen für Ladestationen, um umweltfreundlichen Elektro-
und Brennstoffzellenautos in Europa zum Durchbruch zu verhelfen. Dies
kündigte Vizekommissionspräsident Maros Sefcovic in einem Interview
der Deutschen Presse-Agentur zum Start der Hannover Messe an.

Die «ehrgeizigen» neuen Schadstoff-Grenzwerte sollen demnach ab 2021
gelten. «Wir müssen sicherstellen, dass der Anteil schadstofffreier
Autos Schritt für Schritt wächst und bis 2030 einen erheblichen Teil
der Flotte ausmacht», sagte Sefcovic, der in der EU-Kommission für
Energiefragen zuständig ist.

Die Unterstützung für den Aufbau von Ladestationen soll bereits
früher fließen. «Die Lösungsvorschläge müssen wir schon dieses
Jahr
machen», meinte Sefcovic. Erwogen werde eine Finanzierung mit Hilfe
der Europäischen Investitionsbank und mit EU-Einnahmen aus dem
Emissionshandel. Die nötigste Infrastruktur an alternativen
«Tankstellen» entlang der großen transeuropäischen Strecken würde

nach seinen Worten rund 1,5 Milliarden Euro kosten. «Das ist kein
unerschwinglicher Betrag.»

Angesichts der großen Fortschritte Chinas bei E-Fahrzeugen müsse die
europäische Autoindustrie ihre Spitzenstellung behaupten. Auch gelte
es, nach dem VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte das Vertrauen der
Kunden wieder zu gewinnen. «Wir wollen emissionsfreie Autos
voranbringen, dann wird diese Diskussion beendet», sagte Sefcovic.

Sein Maßnahmenbündel zum umweltfreundlichen Verkehr will er Ende Mai
präsentieren. Sonntag und Montag besucht Sefcovic die Hannover Messe.