Griechenland-Hilfen: Gläubiger kehren nach Athen zurück

24.04.2017 13:11

Brüssel/Athen (dpa) - Das überschuldete Griechenland kommt der
Auszahlung der nächsten Hilfen seiner europäischen Partner einen
Schritt näher. Nach langem Vorlauf sollen Experten der Gläubiger ab
Dienstag in Athen wieder daran arbeiten, die Überprüfung der
griechischen Reformprogramme abzuschließen, teilte die EU-Kommission
am Montag in Brüssel mit. Das ist Voraussetzung für frische Kredite
aus dem laufenden dritten Hilfsprogramm für Athen.

Zudem steht Griechenland finanziell besser da als erwartet. 2016 habe
das Land nach vorläufigen Zahlen des europäischen Statistikamts
Eurostat einen Primärüberschuss von 4,2 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts erreicht, sagte Kommissionssprecher Margaritis
Schinas. Gemeint ist damit der Haushaltsüberschuss ohne die Kosten
für den Schuldendienst. Der Wert liege deutlich über den Zielvorgaben
der Gläubiger für 2016 und sogar über denen für 2018, sagte Schinas
.
Griechenland ist seit 2010 auf internationale Hilfskredite
angewiesen.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte die
überraschend guten Haushaltszahlen schon am Sonntag gewürdigt.
Griechische Daten gingen dabei von 3,9 Prozent Primärüberschuss für
2016 aus. Von den internationalen Gläubigern gefordert waren für 2016
nur 0,5 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) wandte
allerdings ein, die Zahlen seien auch Folge von Einmalmaßnahmen und
Sondereffekten - und deshalb mit Vorsicht zu betrachten.