Schuldenlast der Euro-Länder leicht gesunken

24.04.2017 13:17

Brüssel (dpa) - Die staatliche Schuldenlast der Euro-Länder hat sich
etwas verringert, liegt aber immer noch weit höher als erlaubt. Von
Ende 2015 bis Ende 2016 ging der Wert im Durchschnitt von 90,3 auf
89,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zurück, meldete die
europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag. Die Länder der
Gemeinschaftswährung hatten allerdings eine Grenze von 60 Prozent
vereinbart. Das öffentliche Defizit sank von 2,1 auf 1,5 Prozent des
BIP und lag damit im Schnitt unter dem vereinbarten Höchstwert von
3,0.

Die Durchschnittswerte sind allerdings wenig aussagekräftig, weil die
Lage der 19 Länder des Euroraums extrem unterschiedlich ist. So
verzeichneten etliche Länder Haushaltsüberschüsse, darunter der
Primus Luxemburg mit 1,6 Prozent seines BIP, aber auch Deutschland
mit 0,8 Prozent. Auch Griechenland verbuchte ein Plus von 0,7
Prozent. Frankreich legte hingegen ein öffentliches Defizit von 3,4
Prozent vor, Spanien sogar 4,5 Prozent. Beim Schuldenstand führten
Griechenland mit 179 Prozent der Wirtschaftsleistung und Italien mit
132,6 Prozent die Negativliste an.