Bundesregierung mahnt mehr Hilfe gegen aktuelle Hungerkrisen an

19.05.2017 16:19

Brüssel (dpa) - Die aktuelle Hungerkrisen in Afrika und im Jemen
erfordern aus Sicht der Bundesregierung ein deutlich stärkeres
Engagement der internationalen Gemeinschaft. Von den nach Angaben der
Vereinten Nationen erforderlichen Geldern für Nothilfe fehle «noch
ein erheblicher Teil», sagte der Parlamentarische Staatssekretär im
Entwicklungsministerium, Thomas Silberhorn, am Freitag bei einem
Ministertreffen in Brüssel. Die Bundesregierung selbst habe ihre
eigenen Leistungen bereits mehrfach aufgestockt.

Die Vereinten Nationen (UN) hatten Ende Februar einen Spendenaufruf
in Höhe von 4,4 Milliarden US-Dollar gestartet. Nach jüngsten Angaben
von März leiden derzeit mehr als 20 Millionen Menschen im Südsudan,
in Somalia, im Nordosten Nigerias und im Jemen unter Mangelernährung.
Ursache sind eine anhaltende Dürre am Horn von Afrika, zum Teil aber
auch bewaffnete Konflikte und Terrorismus.

Bei dem Treffen verabschiedeten die Mitgliedstaaten auch die
langfristige Strategie ihrer Entwicklungspolitik. Im sogenannten
Entwicklungskonsens legt die Europäische Union die grundlegenden
Ziele ihrer Entwicklungsarbeit fest. Dazu gehören etwa die Bekämpfung
des weltweiten Hungers, eine umfassende Gesundheitsversorgung sowie
der Zugang zu Bildung und Ausbildung für alle Menschen. «Das muss
natürlich jetzt mit konkreten Aktivitäten hinterlegt werden», sagte
Silberhorn.