Banken dringen auf mehr Schutz bei Sofortüberweisungen

22.05.2017 11:24

Berlin (dpa) - Beim Einkauf im Internet per Sofortüberweisung müssen
die Kontendaten der Verbraucher nach Ansicht des Bundesverbands
deutscher Banken besser als bisher geschützt werden.
Dienstleistungsunternehmen, die diese Überweisungen vom Kunden an die
Händler ausführten, sollten künftig nur noch die dafür unbedingt
erforderlichen Daten erhalten, sagte Hauptgeschäftsführer Michael
Kemmer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Bislang bekämen die Dienstleister, sobald der Kunde die
Sofortüberweisung mit Geheim- und Transaktionsnummer (PIN/TAN)
freigegeben habe, einen umfassenden Einblick in die Bankdaten des
Kunden, etwa den Kontostand und das Dispolimit, erläuterte Kemmer.
Ein EU-weit gültiger Technikstandard, den die Europäische
Bankenaufsicht (EBA) auf Grundlage einer EU-Richtlinie vorgeschlagen
habe, würde diesen Zugang auf die notwendigen Überweisungsdaten
beschränken.

Der Bankenverband unterstütze diesen Standard mit einer EU-weit
einheitlichen Schnittstelle bei den Banken. So bekämen auch kleine
Finanzdienstleister, sogenannte Fintechs, die Möglichkeit, sich am
Zahlungsverkehr zu beteiligen, sagte Kemmer. Im EU-Parlament gebe es
aber auch «starke Verfechter» des Verfahrens, das «einen Zugriff auf

alle Bankdaten erlaubt, die der Kunde im Online-Banking hat». Bis zu
diesem Dienstag (23. Mai) werde die Stellungnahme der EU-Kommission
zum Vorschlag der Bankenaufsicht erwartet. Letztlich müssten
EU-Kommission und EU-Parlament dem Entwurf zustimmen.