EU-Ratsvorsitz optimistisch für weitere Griechenland-Hilfen

23.05.2017 08:48

Brüssel (dpa) - Trotz der Vertagung frischer Kredite für Griechenland
gibt sich Malta als derzeitiger EU-Ratsvorsitz optimistisch. «Eine
Einigung war sehr nahe», sagte der maltesische Finanzminister Edward
Scicluna am Dienstagmorgen in Brüssel. Er erwarte einen Kompromiss.
«Das ist sehr wichtig für Griechenland, für die Europäische Union u
nd
auch für den Internationalen Währungsfonds.»

In der Nacht hatten sich die Finanzminister der Eurogruppe noch nicht
auf die Freigabe weiterer Kredite für das überschuldete Griechenland
einigen können, obwohl Athen geforderte Sparprogramme aufgelegt
hatte. Bis 15. Juni soll nun eine Lösung stehen, damit im Juli bis zu
sieben Milliarden Euro fließen können. Knackpunkt in den
Verhandlungen ist die Frage, ob Griechenland seine Schulden
langfristig schultern kann oder Erleichterungen braucht.

Der Internationale Währungsfonds hat so große Zweifel an der
Tragfähigkeit der Schuldenlast, dass er bisher bei dem seit 2015
laufenden Hilfsprogramm für Griechenland außen vor blieb. Deutschland
beharrt aber auf einer Beteiligung des IWF, sonst soll kein weiteres
Geld mehr an Athen fließen. Doch lehnt Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble (CDU) konkrete Zusagen für Schuldenerleichterungen ab. Das
Hilfsprogramm umfasst bis zu 86 Milliarden Euro bis 2018.