Badegewässer-Qualität in Deutschland bleibt hoch

23.05.2017 15:52

Etwa 2300 Badestellen in der Bundesrepublik listet der neue Bericht
zur Qualität der europäischen Badegewässer auf. Lediglich fünf davo
n
bekommen die Beurteilung «mangelhaft».

Kopenhagen (dpa) - In Deutschland bleibt das Baden an den Küsten und
in fast allen Flüssen und Seen ein sauberes Vergnügen. Nach einem
neuen EU-Bericht zur Qualität der Badegewässer erfüllen 97,8 Prozent

der knapp 2300 untersuchten deutschen Badestellen die
EU-Mindeststandards.

An den meisten Badestellen (fast 91 Prozent) bescheinigt der am
Dienstag in Kopenhagen von der Europäischen Umweltagentur (European
Environment Agency/EEA) vorgestellte Bericht dem Wasser sogar eine
ausgezeichnete Qualität (excellent quality).

Nur fünf Stellen in Deutschland fielen durch: Den Stempel
«mangelhaft» (poor) bekamen jeweils zwei in Niedersachsen und
Baden-Württemberg und eine in Mecklenburg-Vorpommern.

Es handelt sich um zwei Badeplätze in Lembruch an Niedersachsens
zweitgrößtem See Dümmer, außerdem um den Finsterroter See in
Wüstenrot und die Kocherbadebucht in Künzelsau. Außerdem ist am
Ostseearm Strelasund zwischen Stralsund und der Insel Rügen eine
Stelle in Tremt (Gemeinde Sundhagen) betroffen.

Für Tremt wurde inzwischen ein Badeverbot erlassen, nachdem dort in
der Vergangenheit wiederholt Wasserverunreinigungen festgestellt
worden waren. Sie stammen vermutlich aus der Landwirtschaft, wie der
Leiter des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Mecklenburg
Vorpommern, Heiko Will, in Rostock sagte.

In Baden-Württemberg wird in den beiden beanstandeten Gewässern in
der neuen Badesaison ohnehin nicht gebadet: Der Finsterroter See
wurde als Badegewässer abgemeldet, wie es am Dienstag in Stuttgart im
Gesundheitsministerium hieß. Und das Kocherfreibad sei bis auf
weiteres geschlossen worden. Die Gemeinde saniert es.

In Niedersachsen ist den Gesundheitsbehörden in Diepholz die
Situation an den zwei Stellen am Dümmer See bereits bekannt. Die Lage
habe sich seit 2016 verbessert. «Die ersten Beprobungen aus diesem
Jahr sind ausgesprochen gut. Es besteht keine Einschränkung für den
Badebetrieb», sagte der beim Landkreis Diepholz auch für das
Gesundheitsamt zuständige Kreisrat Markus Pragal.

Die Daten zu den europäischen Badegewässern stammen aus der Saison
2016. Insgesamt nimmt der Bericht mehr als 21 000 Badestellen in den
28 EU-Ländern sowie in Albanien und in der Schweiz unter die Lupe.
96,3 Prozent davon erfüllten die Mindeststandards.

Den höchsten Anteil an Badegewässern mit mangelhafter Qualität
verzeichneten Irland (6 Badegewässer/4 Prozent), das Vereinigte
Königreich (20 Badegewässer/3 Prozent) und die Slowakei (ein
Badegewässer/3 Prozent).