Bayerns Innenminister: Brexit erschwert Sicherheitszusammenarbeit

24.05.2017 11:12

Berlin (dpa) - Nach dem Terroranschlag in Manchester warnt Bayerns
Innenminister Joachim Herrmann davor, dass der EU-Austritt
Großbritanniens künftig die Sicherheitszusammenarbeit in Europa
erschweren dürfte. «Leichter wird es dadurch sicherlich nicht», sagte

der CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl am Mittwoch im
Deutschlandfunk.

Zwar sei der Informationsfluss zwischen Geheimdiensten und
Polizeibehörden nicht nur an die EU gebunden. Die EU sei aber gerade
dabei, die Zusammenarbeit noch weiter zu verstärken, etwa über
Europol. «Und insofern ist es sicherlich nicht unbedingt eine
Stärkung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit, wenn
Großbritannien ausscheidet. Aber das ist deren Entscheidung», sagte
Herrmann.

Sein Ziel sei es jedenfalls, von Europa aus alles dafür zu tun, die
Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden auch mit Großbritannien weiter
auf einem hohen Niveau zu halten oder vielleicht sogar weiter
auszubauen.

Am Montagabend war am Ende des Konzerts von Teenie-Star Ariana Grande
in Manchester ein Sprengsatz detoniert. Der Attentäter riss
mindestens 22 Menschen mit sich in den Tod. Der Anschlag traf viele
Kinder und Jugendliche. Es war die schwerste Terrorattacke in
Großbritannien seit fast zwölf Jahren.