Beide Seiten zuversichtlich nach ersten Brexit-Gesprächen

19.06.2017 19:06

Brüssel (dpa) - Nach dem ersten Tag der Brexit-Gespräche haben beide
Seiten eine positive Bilanz gezogen. Bei ihrem Treffen in Brüssel
haben sie sich auf einen Fahrplan zum Austritt Großbritanniens aus
der Europäischen Union verständigt. Zunächst soll es um die Rechte
von EU-Bürgern in Großbritannien und von Briten in der EU gehen, wie
EU-Unterhändler Michel Barnier am Montag in Brüssel sagte. Auch
finanzielle Verpflichtungen sowie andere «Trennungsfragen» stehen
oben auf der Agenda.

Erst wenn es hier wichtige Fortschritte gebe, könnten die Staats- und
Regierungschefs grünes Licht für die von Großbritannien gewünschten

Gespräche über die künftigen Beziehungen des Landes zur EU geben, so

Barnier.

Zudem sollen wichtige Mitarbeiter beider Seiten bald über Irland
sprechen, sagte Barnier. Die Bewahrung des Karfreitagsabkommens und
die Durchlässigkeit der Grenze zwischen Irland und Nordirland seien
die drängendsten Fragen. Das Karfreitagsabkommen von 1998 hatte nach
Jahrzehnten der Gewalt zwischen Protestanten und Katholiken den Weg
für eine Einheitsregierung geebnet.

Jeden Monat soll es künftig eine Verhandlungswoche geben, sagte
Barnier ebenso wie der britische Brexit-Minister David Davis. Davis
sprach von einer «konstruktiven Diskussion» und lobte den
«konstruktiven Ansatz beider Seiten».

Barnier sprach Englisch und Französisch - beides sollen
Verhandlungssprachen sein. Um die Übersetzung soll sich die
EU-Kommission kümmern.