Lammert erinnert an «außergewöhnlich sture Persönlichkeit» Kohls

22.06.2017 09:52

Berlin (dpa/lrs) - Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat in
einer Gedenkfeier des Bundestags für Helmut Kohl auch an die
Niederlagen und Schwächen des Altkanzlers erinnert. «Kohls Weg
säumten nicht zuletzt Verletzungen - die er selbst erlitt und die er
anderen zufügte», sagte Lammert zu Beginn der Parlamentssitzung am
Donnerstag in Berlin. Er erinnerte auch an Kohls Spendenaffäre 1999:
«Manche Fehler räumte Kohl selbst ein. Dass sein Abschied nach dem
Verlust der Regierungsverantwortung auch aus der aktiven Politik so
wurde, wie es in der Formulierung seines Biografen Hans-Peter Schwarz
die Umstände der «kreativen Verschleierung von Parteispenden» am Ende

erzwangen, hängt wieder mit der außergewöhnlichen, bisweilen auch
außergewöhnlich sturen Persönlichkeit Kohls zusammen.»

Der Altkanzler war mit 87 Jahren in seinem Haus in
Ludwigshafen-Oggersheim gestorben. Im Dezember 1999 sorgte Angela
Merkel als CDU-Generalsekretärin mit einer öffentlichen Distanzierung
in Kohls Spendenaffäre wesentlich für seinen Sturz.