Großbritannien will nach Brexit keinen EU-Bürger ausweisen

22.06.2017 22:18

Brüssel (dpa) - Die britische Regierung will nach dem Brexit keinen

EU-Bürger aus dem Land ausweisen. Dieses Angebot unterbreitete
Premierministerin Theresa May am Donnerstagabend beim EU-Gipfel
in Brüssel nach Angaben aus Teilnehmerkreisen. Niemand, der derzeit
rechtmäßig im Vereinigten Königreich sei, solle gezwungen werden, das

Land zu verlassen. Familien sollten nicht getrennt werden.

Es geht um rund 3,2 Millionen EU-Bürger in Großbritannien, die nach
dem Antrag des Landes auf EU-Austritt um ihre Zukunft fürchten. May
schlug den Angaben zufolge vor, alle EU-Bürger, die bis zu einem
bestimmten Stichtag fünf Jahre im Land waren, sollten einen
geregelten Rechtsstatus bekommen. Sie sollten mit Blick auf Kranken-
und Rentenversicherung möglichst so wie britische Bürger behandelt
werden.

Wer bis zum Stichtag weniger als fünf Jahre in Großbritannien gelebt
habe, solle die Gelegenheit bekommen, die fünf Jahre voll zu machen
und ebenfalls einen geregelten Status zu bekommen. Die
Premierministerin machte auch deutlich, dass die Vereinbarungen auf
Gegenseitigkeit basieren sollten.

Mays Regierung hatte bereits vorige Woche ein «großzügiges Angebot»

an die EU-Bürger im Land angekündigt. Die Einzelheiten will sie
kommenden Montag vorstellen. Anfang der Woche hatten Großbritannien
und die EU ihre Verhandlungen über den EU-Austritt begonnen. Er soll
bis Ende März 2019 vollzogen sein.