Juncker hat wenig Hoffnung auf Ende des Streits um Flüchtlinge

23.06.2017 10:41

Brüssel (dpa) - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich
beim EU-Gipfel in Brüssel pessimistisch über den ungelösten Streit um

die Umverteilung von Flüchtlingen geäußert. Er mache sich nicht
«allzu große Hoffnungen» auf ein Einlenken der Umverteilungsgegner,
sagte Juncker mit Blick auf Länder wie Ungarn, Polen und Tschechien.
Man werde aber nicht aufgeben. Juncker sagte: «160 000 Leute in
Europa umzuverteilen, das ist 0,035 Prozent der Gesamtbevölkerung
Europas. Das muss Europa schaffen.»

Zu den Brexit-Verhandlungen äußerte sich Juncker am Freitag ebenfalls
kritisch. Die Frage, ob er mittlerweile wisse, was die Regierung in
London erreichen wolle, beantwortete er mit einem klaren «Nein». Zum
Angebot der britischen Premierministerin zu den Rechten von
EU-Ausländern in Großbritannien nach dem Brexit sagte er: «Das ist

ein Schritt, aber dieser Schritt reicht nicht aus.»

May hatten den Staats- und Regierungschefs der verbleibenden
EU-Staaten am Donnerstagabend vorgeschlagen, wie nach dem Brexit die
Rechte der EU-Bürger in Großbritannien gesichert werden könnten. Wer

derzeit rechtmäßig im Vereinigten Königreich lebt, soll demnach nicht

gezwungen werden, das Land zu verlassen.