Europa will besseren Schutz gegen unfaire Handelspraktiken

23.06.2017 16:11

Brüssel (dpa) - Trotz aller Bekenntnisse zum Freihandel will auch die
Europäische Union die heimische Wirtschaft besser vor Auswüchsen der
Globalisierung schützen. Auf Betreiben Frankreichs sollen
ausländische Investititionen in strategische Branchen Europas genauer
unter die Lupe genommen werden. Die EU-Kommission soll eine Analyse
vorbereiten. Darauf einigten sich die Staats- und Regierungschefs am
Freitag beim EU-Gipfel in Brüssel.

«Europa ist und bleibt offen für Geschäfte», sagte EU-Ratspräside
nt
Donald Tusk. «Aber wir stimmten überein, dass wir unsere Menschen
besser vor unfairen Praktiken schützen müssen, zum Beispiel, indem
wir mehr auf das Prinzip der Gegenseitigkeit setzen.» Gemeint sind
gleiche Rechte für Investoren aus Europa in jenen Ländern, deren
Unternehmen hier investieren. In der Regel ist dies vor allem auf
China gemünzt.

Auch EU-Komissionspräsident Jean-Claude Juncker betonte, freier
Handel müsse vor allem fair sein. In diese Richtung werde ein
Vorschlag der Kommission in den kommenden Monaten gehen.

Tusk verwies zugleich auf gute Wirtschaftszahlen in Europa. Die
Beschäftigungszahlen hätten einen Höchststand erreicht. «Zum ersten

Mal seit vielen Jahren haben wir so gute Neuigkeiten», sagte er.