EU hatte schon Anfang Juli Informationen zu Fipronil

09.08.2017 20:13

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat entgegen erster eigener Angaben
schon Anfang Juli Informationen zu Fipronil-Eiern erhalten. Dies geht
aus dem Bericht der belgischen Lebensmittelsicherheitsbehörde FASNK
vom Mittwoch hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel
vorliegt. Die EU-Kommission bestätigte den Austausch am 6. Juli
zwischen Belgien und den Niederlanden über eine EU-Plattform auf
dpa-Anfrage. Eine Sprecherin der EU-Kommission hatte noch am Dienstag
jegliche Kenntnis von Fipronil-Eiern in Belgien vor dem 20. Juli
verneint.

Belgien hatte laut FASNK-Bericht am 6. Juli eine offizielle Anfrage
zur Zusammenarbeit der Justizbehörden an die Niederlande gestellt und
dazu eine Plattform der EU-Kommission genutzt. Die belgischen
Behörden drängten auf Informationen aus den Niederlanden, um die
Verbreitung des Insektengifts im Geflügelsektor nachzuvollziehen.

Erst am 20. Juli hatten die belgischen Behörden eine offizielle
Risikomeldung zu Fipronil in Eiern an das Schnellwarnsystem zur
Lebensmittelsicherheit (RASFF) geschickt. Ein Sprecher der
EU-Kommission sagte der dpa: «Die Kommission überwacht den Austausch
im Administrativen Unterstützungs- und Kooperationssystem (ACC) nicht
aktiv wie es beim Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel
(RASFF) der Fall ist.»