Nach Neymar-Deal: Rummenigge plädiert für Gehaltsobergrenzen

11.08.2017 11:14

München (dpa) - Karl-Heinz Rummenigge plädiert als Reaktion auf die
explodierenden Ablösesummen für Gehaltsobergrenzen im europäischen
Fußball. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München hofft dabei
auf die Unterstützung der Politik, speziell der EU in Brüssel.

«Ich hatte schon Kontakt zum neuen UEFA-Präsidenten Aleksander
Ceferin und habe den Eindruck, dass er einen neuen Versuch bei der
EU-Kommission starten will», sagte der Vorstandsvorsitzendes des FC
Bayern München im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

Nach Ansicht von Rummenigge könnte eine Deckelung der Gehälter
durchaus mit den Wettbewerbsgesetzen der Europäischen Union in
Einklang gebracht werden. Dafür müsste dem Fußball aber - wie in den

USA - ein «spezieller Status» zugestanden werden. «Dort haben die
Profiligen die politische Rückendeckung und können mit
Gehaltsobergrenzen für die Spieler arbeiten», sagte Rummenigge.

«Ich glaube, nach dem Fall Neymar könnte die Bereitschaft dazu in der
EU wieder größer sein», erklärte der Bayern-Chef. Der Brasilianer
Neymar ist gerade für eine festgeschriebene Ablösesumme von 222
Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain gewechselt.
Das Gesamtpaket für die Verpflichtung des Angreifers soll laut
Fußball-Insider Rummenigge sogar eine halbe Milliarde Euro betragen.

Der Neymar-Transfer habe auch Auswirkungen auf die Bundesliga: «Die
Erfahrung zeigt, die Ablösesummen und Gehälter werden durch solche
außergewöhnlichen Deals weiter steigen - auch in Deutschland.»