EU-Sondertreffen zum Eier-Skandal für Ende September geplant

11.08.2017 14:26

Kein Tag vergeht ohne neue Meldungen zum Fipronil-Skandal. Auf
EU-Ebene ist ein Treffen in Planung, um über mögliche Konsequenzen zu

beraten. Doch wann ist der passende Zeitpunkt dafür?

Brüssel (dpa) - Die betroffenen Staaten sollen den Fipronil-Skandal
um belastete Eier Ende September auf EU-Ebene aufarbeiten. Geplant
sei, die Gespräche über die möglichen Konsequenzen «mit etwas
Abstand» zu führen, sagte eine Sprecherin am Freitag. Das Treffen der
Minister solle «kein Krisentreffen» sein. Nach Angaben der Kommission
hat der Skandal mittlerweile 15 EU-Staaten, die Schweiz und Hongkong
erreicht. Dabei geht es um Eier, die mit dem Insektizid Fipronil
verunreinigt sind.

Bundesernährungsminister Christian Schmidt hingegen hält für ein
solches Treffen einen Termin Anfang September für angemessen. «Die
Fipronil-Belastung hat eine europäische Dimension und muss europäisch
gelöst werden», sagte der CSU-Politiker am Freitag der Deutschen
Presse-Agentur. Er wolle sich zudem dafür einsetzen, dass das Thema
auch in großer Runde beim nächsten regulären Treffen der 28
EU-Landwirtschaftsminister auf die Tagesordnung kommt.

«Ich sehe Bedarf für eine engere Abstimmung auf europäischer Ebene»
,
betonte der Minister. Details zu Vorschlägen, die bei einem Treffen
auf EU-Ebene diskutiert werden sollten, konnte eine Sprecherin des
Ministeriums am Freitag noch nicht nennen. Parallel dazu laufen nach
Ministeriumsangaben Gespräche zwischen Bund und Ländern über ein
Monitoring-Programm für Fipronil. Als Folge des Eier-Skandals gehe es
darum, generell Lebensmittel auf Fipronil zu testen. Weitere
Einzelheiten könne sie noch nicht nennen, sagte die Sprecherin.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht davon aus, dass rund 10,7
Millionen «möglicherweise mit Fipronil belastete Eier» aus den
Niederlanden nach Deutschland geliefert worden sind. Fipronil ist ein
Insektizid, dass in der Geflügelhaltung nicht verwendet werden darf.
Bislang wurden in Belgien, Frankreich, den Niederlanden und in
Deutschland nach EU-Angaben Höfe von Geflügelzüchtern gesperrt, wei
l
dort mutmaßlich Fipronil verwendet wurde.

In hohen Dosen kann die Substanz für Menschen gefährlich sein. Nach
ersten Erkenntnissen gab es laut Bundesinstitut für Risikobewertung
(BfR) keine Befunde mit einem möglicherweise gesundheitsschädlichen
Gehalt an Fipronil pro Kilogramm Ei.