Merkel offen für Ansiedlung von mehr Flüchtlingen in der EU

11.08.2017 15:41

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützt den
Vorschlag, mehr Flüchtlinge als bisher geplant dauerhaft in der EU
aufzunehmen. Sie zeigte sich am Freitag offen, die Zahl der
europaweit zugesagten Plätze von 20 000 auf 40 000 zu verdoppeln.
Dies sei eine Zahl, die «eine Europäische Union mit 500 Millionen
Einwohnern wohl verkraften kann», sagte Merkel nach einem Treffen mit
UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi und dem Generaldirektor
der Internationalen Organisation für Migration (IOM), William Lacy
Swing, in Berlin. Voraussetzung sei allerdings, die illegale
Zuwanderung besser in den Griff zu bekommen.

Für Deutschland versicherte Merkel, «dass wir bereit sind, unseren
Teil zu tragen». Sie verwies in diesem Zusammenhang auch auf die
Aufnahme von Flüchtlingen im Rahmen des EU-Abkommens mit der Türkei,
wo Deutschland bereits in Vorleistung gegangen sei. Im Rahmen des
«Resettlement-Programms» der Vereinten Nationen hatten sich die
Mitgliedsstaaten der EU vor einigen Jahren zur Schaffung von 20 000
Plätzen für Flüchtlinge aus Syrien verpflichtet. Davon sollen 1600
Menschen nach Deutschland kommen.