Türkische Regierungspresse entrüstet über Merkels Zollunion-Äußer ung

18.08.2017 12:21

Istanbul (dpa) - Regierungsnahe türkische Medien haben am Freitag
entrüstet auf Kanzlerin Angela Merkel und ihre vorläufige Absage an
eine Erweiterung der Zollunion der EU mit der Türkei reagiert. Einige
Blätter warfen Deutschland erneut die Unterstützung von Terrorgruppen
vor. Die Tageszeitung «Sabah» sprach von «Erpressung». Die Zeit
ung
«Aksam» titelte: «Deutsche Staatspolitik ist Türkeifeindlichkeit
».

Für Unmut in Ankara hatte die Aussage Merkels im Interview mit vier
YouTubern gesorgt, die Zollunion vorerst nicht vertiefen zu wollen.
Der türkische EU-Minister Ömer Celik kritisierte dies am Donnerstag
als «unglückliche Erklärung». Die Regierung in Ankara hat erhebli
ches
Interesse daran, die seit 1996 mit der EU bestehende Zollunion
auszubauen. Sowohl die Türkei als auch die EU würden von einer
Vertiefung profitieren, sagte Celik.