Studie: Deutschland verfehlt EU-Ziel für erneuerbare Energien

20.09.2017 12:16

Berlin (dpa) - Deutschland könnte einer Studie zufolge das EU-Ziel
für den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch
deutlich verfehlen. 2020 soll der Anteil laut EU-Richtlinie bei 18
Prozent liegen - unter derzeitigen Bedingungen dürfte er in den
kommenden drei Jahren aber nur auf 16 Prozent klettern, wie der
Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) errechnet hat. Die
aktualisierte Trendanalyse lag der Deutschen Presse-Agentur am
Mittwoch vor. Dabei geht es nicht nur um den Ökostrom-Anteil beim
Stromverbrauch, sondern auch um den Wärme- und Verkehrssektor.

Im April hatte der BEE noch einen Anteil von 16,7 Prozent
vorhergesagt. Als Grund für die Änderung gibt der Verband einen
Anstieg des Energieverbrauchs im Wärme- und Verkehrsbereich an. Die
aktuelle Prognose geht unter anderem davon aus, dass sich der Trend
zu steigendem Kraftstoff-Verbrauch im Verkehr bis 2020 rund halb so
hoch fortsetzt wie im ersten Halbjahr 2017. Der Verband bezeichnet
diese Rechnung als «konservativ». Das 18-Prozent-Ziel werde in «noch

weitere Ferne rücken, wenn sich der Verbrauchsanstieg im Wärme-,
Verkehrs- und Stromsektor ungemindert fortsetzt», heißt es beim BEE.