Duterte droht mit Ausweisung europäischer Botschafter

12.10.2017 18:19

Manila (dpa) - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat nach
europäischer Kritik an seinem blutigen «Krieg gegen Drogen» damit
gedroht, die diplomatischen Beziehungen zu den EU-Staaten
abzubrechen. An die europäischen Botschafter gerichtet, sagte er am
Donnerstag in einer Rede: «Wir können den diplomatischen Kanal morgen
zumachen. Ihr verlasst mein Land in 24 Stunden. Ihr alle.» Eine
Gruppe von Abgeordneten des Europaparlaments hatte Duterte zuvor
besucht und davor gewarnt, dass den Philippinen Sanktionen drohen,
wenn er an seiner brutalen Kampagne gegen illegale Drogen festhält.

Dutertes Feldzug sind seit seinem Amtsantritt Ende Juni 2016 bereits
mehr als 3000 Menschen zum Opfer gefallen. Kritiker weltweit werfen
ihm vor, Drogendealer und -konsumenten ohne Prozess ermorden zu
lassen. Duterte betrachtet die Kritik als Einmischung in die inneren
Angelegenheiten seines Landes.

Die «dummen Typen der Europäischen Union» wollten die Phillippinen
aus den Vereinten Nationen ausschließen, sagte er weiter. «Ihr mischt
Euch in unsere Angelegenheiten ein, weil wir arm sind. Erst gebt Ihr
uns Entwicklungshilfe, dann versucht Ihr zu orchestrieren, was in
meinem Land geschehen soll und was nicht, Ihr Schlampen.»