Schnelles und sicheres Internet: Die Digital-Agenda beim EU-Gipfel

19.10.2017 22:46

Brüssel (dpa) - Die Digitalisierung in Europa war das große Thema
beim informellen EU-Spitzentreffen vor drei Wochen in Estland - nun
sind beim EU-Gipfel in Brüssel Beschlüsse gefolgt. Es geht um den
Ausbau des schnellen Internets und die Weiterentwicklung der Branche
in Europa. Welche Baustellen gibt es?

Cybersicherheit: Zu den Zielen in den Beschlüssen der Staats- und
Regierungschefs gehören ein besserer Schutz der Daten von
europäischen Bürgern, auch vor Cyberangriffen. Im Gespräch ist unter

anderem ein Forschungszentrum für Cybersicherheit.

Urheberrecht und Geo-Blocking: Wenn im Urlaub plötzlich der
Streamingdienst nicht mehr funktioniert und beim Versuch, das
Länderspiel zu schauen «In Ihrem Land nicht verfügbar» über den
Monitor flimmert, stecken häufig Urheberrechtsprobleme dahinter. Über
«Geo-Blocking» stellen Anbieter sicher, dass Filme oder Musik nur in
den Ländern abgerufen werden, in denen die entsprechenden Rechte
vorliegen. Hier will die EU bis Ende des Jahres möglichst alle
digitalen Grenzen einreißen.

Verwaltung: Bürger und Unternehmen sollen möglichst viele Kontakte zu
Behörden über das Internet abwickeln können, und das langfristig
möglichst über eine einzige Plattform. Unternehmen sollen von
verschiedenen Behörden geforderte Informationen in Zukunft nur noch
einmal bereitstellen müssen.

Digitale Qualifizierung: Für eine künftig zunehmend digitale
Arbeitswelt sollen Arbeitnehmer fit gemacht werden, möglichst schon
in der Berufsausbildung.

Digitale Infrastruktur: Die Netze in Europa sollen leistungsfähiger
werden. Unter anderem sind flächendeckende
Hochgeschwindigkeits-Handynetze (5G) geplant - mit einer Experten
zufolge bis zu hundert Mal höheren Datenrate als bei der derzeitigen
LTE-Technologie.